Glossar

Eine Zusammenstellung der wichtigsten und häufigsten Begriffe und Bezeichnungen, die im Zusammenhang mit einer Erkrankung an einem myelodysplastischen Syndrom in Arztgesprächen, Informationsbroschüren und bei der Internetrecherche auftauchen.

Aus mehreren Internet-Quellen zusammengestellt von:
Bergit Korschan-Kuhle, MDS-Patienten Interessen Gemeinschaft
mit der freundlichen Unterstützung von Frau Dr. Julie Schanz, Oberärztin am MDS-Exzellenzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen

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Aus der Leber stammendes Eiweiß, das bei Infektionen oder Entzündungen vermehrt im Blut vorkommt und zur Einschätzung dieser Krankheitsvorgänge genutzt werden kann.

chronische Graft versus Host Erkrankung/chronische Transplantat gegen Wirt Reaktion nach Stammzelltransplantation; vgl. GvHD; vgl. Graft-versus-Host-Disease.

Antineoplastische Chemotherapie: Behandlungsart, bei der Krebszellen durch die Gabe spezieller Medikamente (Zellgifte = Zytostatika) abgetötet werden; antimikrobielle Chemotherapie: Behandlung von Infektionen mit Substanzen, die Erreger abtöten (Antibiotika).

Überleben der Blutbildung des Spenders beim Patienten nach erfolgter Blutstammzell- oder Knochenmarktransplantation.

Träger des Erbguts; sie bestehen aus DNA und Eiweißen und befinden sich im Zellkern der Zelle.

Circa 50% aller de novo MDS und bis zu 80% aller sekundären MDS weisen zytogenetische Aberrationen auf. Die Häufigkeit von aberranten Klonen ist in den verschiedenen morphologischen WHO-Gruppen unterschiedlich. So findet man bei 30-40% der RCMD, in 30-50% der RAEB, in 25% der RA und in 10% der RARS zytogenetische Anomalien.

Bei circa 65% aller MDS mit aberrantem Karyotyp finden sich Einzelaberrationen.

Die häufigsten alleinigen Aberrationen sind – in absteigender Reihenfolge – 5q- Deletion, Trisomie 8, Y-Verlust, 20q- Deletion, Monosomie 7, 11q- Deletion, 12p- Deletion, 7q- Deletion, i(17q), 3q- Anomalien und Trisomie 19.

Die typischen Chromosomenveränderungen wurden 1997 erstmals durch Greenberg et al. (Blood) nach ihrer prognostischen Relevanz im so genannten IPSS-Score eingeteilt. Mit dieser Kategorisierung können 81% der Patienten nach ihren zytogenetischen Aberrationen eingeteilt werden. Da der Heterogenität der chromosomalen Aberrationen bei MDS (circa 20% seltene Aberrationen) im Rahmen des IPSS-Scores nur bedingt Rechnung getragen werden konnte, haben Schanz et al. (JCO, 2012) anhand der Daten von 2902 Patienten ein neues Prognosemodell entwickelt, welches nun die zytogenetische Einteilung von 91% der Patienten in fünf Risikogruppen ermöglicht = IPSS-R Score.

Siehe: http://www.mll.com/cms/cms/upload/kurzinfos/MDS.pdf

Verlust von Chromosomenstücken; Deletionen.

Austausch von Chromosomenstücken zwischen zwei Chromosomen.

Krankhafte Vermehrung unreifer Lymphozyten, die eine verlängerte Lebensdauer besitzen; diese Lymphozyten sind nicht mehr in der Lage, ihrer Aufgabe der Immunabwehr nachzukommen und behindern gleichzeitig die Bildung anderer funktionstüchtiger Blutzellen. Die CLL gehört zur Gruppe der B-Non-Hodgkin-Lymphome und zeichnet sich durch ihre leukämische Verlaufsform, das heißt, die Ausschwemmung ins periphere Blut aus.

Form der chronischen Leukämie, bei der die so genannten monoklonalen Stammzellen des Knochenmarks entarten; die CML entsteht so gut wie immer nach einer Veränderung eines Chromosoms (Philadelphia-Chromosom), in deren Folge der Körper dann ein gefährliches Eiweiß (Tyrosinkinase) bildet, welches seinerseits die unkontrollierte Teilung der monoklonalen Stammzellen bewirkt.

Immunsupressives Medikament.

CMV

Abkürzung für Cytomegalovirus, vgl. auch Zytomegalie-Virus.

Bereitschaft eines Patienten zur Mitarbeit bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, z.B. Zuverlässigkeit, mit der ärztliche Anweisungen befolgt werden.

Computergestütztes, bildgebendes Verfahren, bei dem Prozesse oder Zustände im Körper durch unterschiedliche physikalische Verfahren sichtbar gemacht werden (Positronenemission, Magnetic Resonance oder Röntgen); die Bilderhebung erfolgt in "Scheiben" senkrecht zur Körperachse, die später zu 3-D-Bildern zusammengesetzt werden.